Ich bin 44 Jahre alt und in ziemlich genau sieben Monaten starten mein Zweitstudium an der technischen Fakultät. Ein interdisziplinäres Ingenieurstudium mit starkem Bezug zu den Naturwissenschaften. Ähm.

Zur Erinnerung: ich bin BWLerin. Das letzte Mal Mathe hatte ich 1994 im Grundstudium. Das letzte Mal Chemie 1992. Physik und Biologie ist noch länger her. Es gibt also ein bißchen war nachzuholen.

Höhere Mathematik. Wie geht das nochmal?

Meine Uni bietet einen Brückenkurs Mathematik an und hat dazu ein paar Übungsaufgaben online. Klaro, dass ich nichts davon lösen konnte. Sinus, Cosinus, Tangens. Gleichungen, Kurvendiskussionen und Rechnungen mit Wurzeln. Ich sah die Aufgaben an und wusste: das konnte ich mal. Heute weiß ich nicht mal mehr die grundsätzlichen Regeln. Wie kürzt man Wurzeln? Darf man das überhaupt? Und für was waren nochmal cos, sin und tan gut? Diese Aufgaben anzusehen war, wie mit einer alten Sprache konfrontiert zu werden, die man irgendwann mal gesprochen hat. Die Wörter kommen einem bekannt vor, aber man kennt ihre Bedeutung nicht mehr. Man hat die grammatikalischen Regeln vergessen. Während ich so grübelte, kam mein Sohn von der Schule. Er macht in Kürze Abitur und beim Mittagessen löste er mit links die Übungsaufgaben. Großartig, jemanden im Haus zu haben, der mir Mathe erklären kann. Er erinnerte mich an den Merksatz: „Aus Differenzen und Summen kürzen nur die Dummen“. Haha, wie schön. Den Spruch hatte ich Jahrzehnte nicht gehört. Dabei war er in der Schule so wichtig gewesen.

Es ist schon eine ziemliche Erleichterung, dass es jemanden gibt, den ich bei Mathe fragen kann. Auch wenn ich es mir natürlich selbst erarbeiten muss. Vor „ein paar Jahren“ half ich ihm beim lesen und schreiben lernen und nun hilft er mir bei den Uniaufgaben. Kann man da sagen „Der Kreis schließt sich“?

Chemie – Irgendwas mit dem Periodensystem

In Chemie hatte ich in der Schule eine 1. Ich fand das Fach großartig. Leider weiss ich kaum mehr etwas davon. Auch nicht, wie das Periodensystem aufgebaut ist und wie das nochmal funktioniert mit den chemischen Reaktionen. Alles weg. Chemie ist eine wichtige Prüfung, die ich gleich zu Beginn des Studiums ablegen muss. Deshalb und weil es mir immer gut gefallen hat, habe ich mich entschieden zunächst mein Know-how in Sachen Chemie aufzufrischen. Erst habe ich mit einem Buch angefangen. Aber hey, es ist 2017 und heutzutage gibt es viel unterhaltsamere Arten zu lernen. Zum Beispiel mit The Simple Club. Das ist so eine Art Sendung mit der Maus für Gymnasiasten und Studierende. Ich liebe es! Mit kurzen Videos werden unterhaltsam komplexe Sachverhalte erklärt. Und zwar so gut, dass inzwischen viele Lehrer die Videos im Unterricht verwenden. Als ich meinen Kids begeistert davon erzählte, war das ein alter Hut für sie. The Simple Club kennt jeder Schüler und jeder Student. Aber da Kids in dem Alter kaum noch über schulisches mit ihren Eltern reden, wird so eine Info nicht weitergegeben. Fragt mal Eure Kids! Jeder über 12 hat die Videos von The Simple Club bestimmt schon mal geschaut. Meine Tochter studiert Biologie und googelt auch hin und wieder ein Thema, das sie dann bei The Simple Club findet. Also mein top Tipp: zur Vorbereitung aufs Studium The Simple Club durcharbeiten. Sie haben quasi alle Fächer im Programm: Mathe, Chemie, Physik, Biologie, aber auch Geschichte und Wirtschaft usw. Danke The Simple Club!

Aktuell arbeite ich Chemie durch. Und eine tolle weitere App für dieses Fach  ist die interaktive Periodensystem der Elemente-App von Merck.

Wenn ich mit Chemie fertig bin, geht’s entweder mit Physik, Mathematik oder Biologie. Hach, so viele Möglichkeiten…

Wenn man sich die Basics nicht selbst beibringen möchte, hier noch ein Tipp: Die Technische Uni München bietet ein Studium naturale an. Dort kann man im Lauf von zwei Semestern in alle naturwissenschaftlichen Studiengänge reinschnuppern und bekommt außerdem nochmal die Grundlagen in Mathe, Chemie, Physik & Co vermittelt. Super für alle, die in München wohnen und sich in Ruhe auf ein Studium vorbereiten möchten.